Edelstahl kaufen

Edelstahl kaufen – worauf soll ich achten?


Wer Edelstahlrohre, Rohrverbinder oder Glasklemmen aus Edelstahl kauft, macht sich meist keine Gedanken darüber, von welcher Qualität der Stahl ist. Schließlich ist Edelstahl „Edel-Stahl“, also ein sehr hochwertiges Produkt. Doch in der Praxis ist das nicht ganz so einfach, denn es gibt viele verschiedene Arten von Edelstahl und entsprechende Bezeichnungen. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt.
 

Erster Anhaltspunkt: V2A oder V4A


Wenn Sie Edelstahl kaufen, werden Sie als Verbraucher Bezeichnungen wie „V2A“ oder „V4A“ begegnen. Damit treffen Sie bereits eine sinnvolle Wahl, denn mit V2A oder V4A werden rostfreie Edelstähle bezeichnet. Allerdings ist die Zuordnung der so bezeichneten Stähle noch etwas ungenau. Zwar verwenden wir im Alltag die Kürzel „V2A“ bzw. „V4A“ für rund 50 Prozent der im Handel erhältlichen Edelstähle, doch handelt es sich bei diesen Kürzeln um eine veraltete Form, um Edelstahl zu klassifizieren. „V2A“ geht zum Beispiel auf die erste Forschung mit Legierungen zurück und ist ein Kürzel für „Versuchsschmelze 2, Austenit“. 

Wer wirklich genau wissen möchte, was er kauft, sollte zusätzlich auf die Werkstoffnummern achten.
 

Zweiter Anhaltspunkt: Werkstoffnummern


Die Edelstahl-Werkstoffnummern liefern einen präzisen Hinweis darauf, welche Eigenschaften Ihr Edelstahl besitzt. Denn anhand der Werkstoffnummern von Edelstahl können Sie genau ermitteln, zu welchem Anteil die Legierungselemente in der Stahlmasse vorkommen. 

Gängige Werkstoffnummern für hochwertigen austenitischen Edelstahl sind:

V2A-Edelstahl:

Dieser Edelstahl ist die gängigste Variante, die Sie im Handel finden. Edelstähle mit diesen Werkstoffnummern haben einen höheren Nickel- und einen geringeren Kohlenstoffanteil. Dadurch sind sie leicht polierbar und zugleich rostfrei.
  • 1.4301
  • 1.4307
  • 1.4305
  • 1.4541

V4A-Edelstahl:

Diese Edelstähle widerstehen auch Chloriden und werden zum Beispiel für die Auskleidung von Swimmingpools oder für Bauteile an Booten verwendet. Je nach Werkstoffnummer ist dieser Edelstahl sogar für Temperaturen jenseits der 600°C-Grenze geeignet.
  • 1.4401
  • 1.4571
  • 1.4404
 

Dritter Anhaltspunkt: Marken- oder Handelsnamen


Wenn Sie auf der Suche nach hochwertigem Edelstahl sind, können Sie neben den Werkstoffnummern auch auf registrierte Markennamen achten. Ein wichtiges Kennzeichen für kontrollierte Qualität ist die Marke „Edelstahl rostfrei“. Sie existiert seit Ende der 1950er-Jahre in Deutschland und lässt sich an ihrem spezifischen Qualitätssiegel erkennen. Als Verbraucher haben Sie beim Kauf dieser Waren die Sicherheit, nur rostfreien und hochwertigen Edelstahl zu kaufen. Um zu prüfen, ob ein Edelstahl-Händler Mitglied des Warenzeichenverbands ist, können Sie bei der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER) nachfragen. Der Edelstahldiscounter ist übrigens seit vielen Jahren Mitglied des Warenzeichenverbands.
 

Was tun, wenn ich unsicher bin?


Hier finden Sie neben der Prüfung der Werkstoffnummer noch weitere Möglichkeiten, um Edelstahl erkennen zu können. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie sich beim Kauf von Edelstahl unsicher sind, können Sie im Vorfeld prüfen, welche Angaben der Händler macht. Zweifeln Sie nach dem Kauf von Edelstahlprodukten an der Materialgüte, bieten sich spezielle Analysen wie die Spektralanalyse an. Allerdings sind derartige Verfahren für Verbraucher mit geringen Abnahmemengen zu aufwändig und kostspielig. 

Deshalb: Achten Sie beim Kauf auf geprüfte Markenqualität und eine transparente Angabe von Werkstoffnummern bei Edelstählen. So können Sie sichergehen, dass Ihre Edelstahlwerkstücke wie erwartet eine hohe Lebensdauer haben.
 



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