Wie wird Edelstahl graviert?


Von der klassischen Handgravur bis zur modernen Lasergravur

Edelstahl gibt es in allen möglichen Formen. Durch seine lange Haltbarkeit und der exquisiten Optik ist er für unzählige Einsatzbereiche nutzbar. Ob in Industrie und Handwerk als Maschinenteile verwendet oder im Wohnbereich an Geländern, Veranden, Schränken und Fenstern eingesetzt, das Material zeitigt vorzügliche Dienste. Auch in der Medizin als Werkstoff für chirurgische Instrumente oder Protheseneinsätze ist Edelstahl unverzichtbar. Zudem gewinnt Edelstahl in der Schmuckherstellung immer mehr an Beliebtheit.
In der heutigen Zeit bedarf es vieler Art von Markierungen von Werkstoffen. Seriennummern müssen aufgetragen werden, um die verschiedenen Edelstahlwerkstücke zu kennzeichnen. Verzierungen machen aus einem Edelstahlstück erst einen Schmuckanhänger. Neben schnell verblassenden Drucken erlaubt es die Gravurtechnik, Edelstahl so zu bearbeiten, das der Informations- bzw. Ziergehalt auf Dauer erhalten bleibt.

 

Edelstahl von Hand gravieren

Edelstahl ist ein sehr hartes Material und eignet sich hervorragend zur Gravur. Wichtig in der Vorbereitung ist eine gute Reinigung des Werkstücks. Der Einsatz von Wasser und Spülmittel ist dazu im Normalfall ausreichend. Die Oberfläche muss sauber, trocken und glatt sein.
Zum professionellen Gravieren bedarf es eines qualitativ hochwertigen Graviersets. Ein einfacher Dremel als Werkzeug ist für Edelstahl weniger geeignet. Es werden Gravierstifte in verschiedenen Größen benötigt. Im manuellen Einsatz ist ein entsprechendes Hammerset zu empfehlen. Besser eignet sich jedoch ein pneumatisches Gravierwerkzeug, mit dem unter Einsatz von Druckluft die Gravierstärke eingestellt werden kann. Zur Fixierung des Werkstücks kann ein einfacher Schraubstock genügen. Meist bedarf es aber einer Drehung bzw. einer Winkeländerung, um den Edelstahlkörper zu gravieren. Deshalb ist es ratsam, eine Gravierkugel zu verwenden. Damit kann das einmal fixierte Werkstück problemlos gehalten werden und muss nicht dauernd aus- und wieder eingespannt werden. Auch ein Verrutschen ist praktisch unmöglich.
Mit einem Feinzeichner wird das gewünschte Design vorgezeichnet. Bei größeren Flächen sind zuerst die Umrisse einzuritzen, um dann den inneren Teil auszuschaben. Ein feiner Gravierstift eignet sich vorzüglich zum Stechen von Schattierungen. Damit wird das Gesamtbild der Arbeit komplexer und individueller.

Für Anfänger oder Laien ist es empfehlenswert, zuerst an billigeren Materialien wie gewöhnlichem Blech oder schon gebrauchtem Edelstahl zu üben. Insbesondere für Kreise, Schwünge und Wellen bedarf es nämlich einer gewissen Übung.
Nach Fertigstellung der Gravur ist das Material zu polieren. Der Glanz und die Korrosionsbeständigkeit von rostfreiem Edelstahl hängt nämlich entscheidend von der sogenannten Passivschicht ab. Die Ausbildung derselben entsteht durch einen chemischen Prozess zwischen dem im Edelstahl vorhandenen Chrom und dem Sauerstoff der Umluft. Sie entwickelt sich nur bei einer reinen Oberfläche  und schützt den Edelstahl vor Rost. Um einer Verunreinigung vorzubeugen, sollte das Werkzeug nicht für andere Metalle benutzt werden.

 

Edelstahlgravuren unter Einsatz von Laser

Sind manuelle Gravuren geeignet für individuelle Verzierungen wie z.B. Andenken oder Geschenke, kann mit dem Laser eine Gravur vervielfältigt werden. Im industriellen Bereich findet die Lasergravur für Edelstahl ihr Einsatzgebiet z.Bsp. bei Seriennummern und technischen Markierungen. Im normalen Tagesgebrauch wird die Lasergravur gerne für Fotogravuren, Symbole oder Logos genutzt.
Es ist anzunehmen, das wenige Menschen die Technologie für Lasergravur zu Hause haben. Deshalb sollte ein Spezialbetrieb aufgesucht werden. Zur Vorbereitung ist das gewünschte Motiv mit einem Graphikprogramm am Computer zu entwickeln. Diese Daten werden ins Druckerprogramm des Lasers eingespeichert. Danach ist das Werkstück einzulegen und der Laser graviert dasselbe. Dabei fährt der Laserkopf ähnlich eines Tintenstrahldruckers Linie für Linie das Motiv nach.
Der Laserstrahl schmilzt eine Schicht des Edelstahls ab, wodurch ein Kontrast entsteht. Das Motiv wird dadurch auf dem Edelstahl sichtbar. Durch Verstellen der Laserstärke können verschieden dicke Schichten abgetragen werden, womit die Gravur fühlbar wird. Durch Erhitzen des Edelstahls während der Bearbeitung wird, je nach Grad und Dauer, eine Farbgebung der Gravur erzielt (Bläuen oder Anlassen).
Gravuren mit Laser sind sehr präzise zu bewerkstelligen. Da auch Edelstahl ein sehr haltbares und robustes Material ist, sind Lasergravuren auf Edelstahl, richtig durchgeführt, so gut wie unverwüstlich.

 



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